Daniel Leidenfrost ist in seiner Arbeitsweise medienübergreifend. Ausgangspunkt seiner künstlerischen Arbeit sind immer wahrgenommene Situationen und Dinge aus seinem alltäglichen Leben, die er zuerst in Bildern, später in Objekten und zuletzt auch in Photographien von Modellen entwickelte. Leidenfrost baut quasi seine „Malerei“, indem er seine Modelle in Szene setzt, mit Leuchtdioden stimmungsvolle Lichteffekte arrangiert, photographiert und die Diasecs übereinanderlegt. Mit eingebauten Leuchtdioden erreicht der Künstler aus Frankenmarkt (OÖ) weichgezeichnete, realistisch wirkende Szenarien, die einem irgendwie bekannt vorkommen und Erinnerungen wachrütteln. Da ein Schwimmbad oder arktisches Eis, dort eine Straße, gesäumt von leuchtenden Laternen. Allen gemeinsam ist die Affinität des Künstlers zur flämischen Malerei nicht abzusprechen.
Wahrnehmungsgestaltung: Hinter der künstlerischen Arbeit von Daniel Leidenfrost verbirgt sich aber noch viel mehr. Beeinflusst ist das Schaffen des in Wien lebenden Künstlers auch vom Deutschen Philosophen Ernst Cassirer (1874-1945). Die Wahrnehmung erfasst, so Cassirer, immer nur einen bestimmten Teil der uns umgebenden Welt. Somit ist jegliches Wahrnehmen schon gestaltend. Das Gestalten ist für ihn nur im Zusammenhang mit sinnlichem Gehalt möglich. Um diesen Umstand zu bezeichnen verwendet er den Ausdruck der symbolischen Prägnanz. „Unter symbolischer Prägnanz soll also die Art verstanden werden, in der ein Wahrnehmungserlebnis als sinnliches Erlebnis, zugleich einen bestimmten nicht anschaulichen Sinn in sich fasst und ihn zu unmittelbaren konkreten Anschauung bringt.“
Stimmungstransfer: „Die Werkserien von Daniel Leidenfrost beinhalten in ihrer originalen Zusammensetzung sowohl Repräsentation als auch Repräsentiertes, Zeigendes und zu Zeigendes. Er baut Architektur- und Landschaftsmodelle, die als Motive seiner Fotografien dienen, sich aber in der Abbildung zu eigenständigen Werken wandeln. Das Modell selbst bleibt integraler Bestandteil, ist aber schwer einseh- und erfassbar. Die Strukturen und Bedingungen der Produktion werden in diesem Setting radikal offengelegt und reflektieren somit sowohl ihre Entstehung, den Wahrheitsanspruch dahinter, als auch die Materialität und Funktionalität der Medien“ schreibt Manfred Wiplinger, Kurator aus Wien. Und weiter: „Das Bemerkenswerte an diesem Herstellungsprozess ist der Stimmungstransfer: Bedienen sich die Modelle bewusst des Charmes hobbiesken Bastelns und evozieren einsame Abende im Eisenbahnkeller, so entstehen in den Fotografien Empfindungen und Eindrücke, die einen an andere unbewusst bekannte Orte erinnern lassen“.
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Links:
http://leidenfrost.pipelinevienna.org/
Biographie:
Geboren am 25.06.1979 in Oberndorf bei Salzburg. Lebt und arbeitet in Wien
2000–2001 Besuch der Malerschule „Schloss Leesdorf“ in Baden bei Wien
2001–2007 Studium Bildnerische Erziehung, Psychologie und Philosophie an der Universität Wien
2002–2008 Studium Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Meisterklasse für Graphik und Druckgraphische Techniken; Leitung: Gunter Damisch.
2005 Studium Malerei an der HFK in Bremen.
Ausstellungen (Auswahl):
2015:
Galerie Ernst Hilger. VOLTA NYC, Messe NYC
Urbanauts, Projektraum Viktor Bucher, Wien
Kunst am Bau/ Fußgängerdurchgang Landwirtschaftliche Fachschulen Kleßheim, Salzburg
2014:
Fotoforum Braunau; Rooming in_“
„mit Modellcharakter“ Projektraum Viktor Bücher; Wien
2013:
Europäischer Monat der Fotografie (Oktober/November), Luxemburg
Some roads to somewhere, HILGERbrot, Wien
Art Bruxelles, Viktor Bucher, Brussel/ Wien
Artist Quarterly, Southeby´s, Wien
2012:
Scheidungsgrund Architektenhaus, bb15, Linz
Hotel, Projektraum Viktor Bucher, Wien
Stipendiaten des Landes Salzburg, Traklhaus, Salzburg
Europäischer Monat der Fotografie, MUSA, Wien
2011:
Kunstankauf der Stadt Wien
To be geared to, Stadtgalerie Vöcklabruck
White Noise, Mozartplatz Salzburg
2010:
Cite des Arts, Paris, Stipendium Land Salzburg
November, Projektraum Viktor Bucher, Wien
Dunst, Galerie 5020, Salzburg
2009:
Kunstankäufe des Landes Salzburg, Galerie im Traklhaus
Whiteclub Salzburg
Traklhaus, Galerie im Traklhaus
…a chain of development, that may eventually find some form #4, bb15, Linz
Artist in Residence, Österreichische Botschaft, Ankara
Atelierstipendium Land Salzburg, Cite des Arts, Paris
2008:
J C E: Klaipedia (Lithunia), www.jeunecreation.eu
next generation, Galerie Lukas Feichtner, Wien
von Hochhäusern und Nomaden, Diplomexhibition, Akademie der Bildenden Künste, Wien
Randzone, GAYA – gallery for young art, Gmunden (solo)
J C E: Salzburg, www.jeunecreation.eu
Artist in residence. Montrouge. Frankreich
2007:
Im Zentrum am Rand, Weinstadtmuseeum Krems
J C E: Montrouge (Paris, France) ; www.jeunecreation.eu
2005:
Bertha und Hans, Festival der Regionen „Ordered States“ 2005
2003:
Die Bücher der Künstler, Akademie der Bildenden Künste, Wien